Im herbstlich geschmückten Saal des Getreidehauses in Clauen feierten die LandFrauen Hohenhameln noch einmal Erntedank. Danke an die Rautenberger LandFrauen, die die Tische so stimmungsvoll dekoriert hatten! Die Wirtsleute verwöhnten uns mit leckeren, hausgemachten Antipasti und Serranoschinken, so dass wir gut vorbereitet waren auf den ebenso kurzweiligen wie informativen Vortrag von Diplom-Politologe Wolfgang Borchardt über „104 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland“.

So führte er aus, dass nach dem Ende der Französischen Revolution immer mehr Frauen für sich die gleichen Rechte wie für die Männer einforderten. Zuerst ging es um das Recht auf Selbstbestimmung, auf Bildung, auf Arbeit in allen Bereichen. Das ließen sich die Männer damals nicht so einfach gefallen, da gab es neue Regeln, Verordnungen und schließlich Verbote. Die Frauen organisierten sich daraufhin in unpolitischen Vereinen, waren aber nicht unpolitisch. Schließlich war die erste Wahl, an der Frauen passiv und aktiv teilnahmen, die Wahl zur Weimarer Nationalversammlung am 19.01.1919. Sehr anschaulich wurde die Entwicklung durch die Vorstellung einiger wichtiger Protagonistinnen, u.a. Hedwig Dohm (1831-1919, Schriftstellerin und Frauenrechtlerin) und Anita Augspurg (1857-1943, wurde 1894 die erste promovierte Juristin des Kaiserreiches). Auch die weitere Entwicklung des Frauenanteils in den Parlamenten unseres Landes zeigte der Referent auf, es bleibt noch zu tun.

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